Was ist die Pohltherapie®?
Die Pohltherapie®, früher Sensomotorische Körpertherapie nach Dr. Pohl genannt, ist eine medikamentenfreie, körpertherapeutische Methode zur Behandlung unerklärlicher Beschwerden und chronischen Schmerzen, bei denen häufig kein organmedizinischer Befund erhoben werden kann.
Die Pohltherapie® setzt sich aus fünf Behandlungsbausteinen zusammen, welche sich in ihrer Wirkung ergänzen und verstärken.
Die Behandlung wird nach einer ausführlichen, ganzheitlichen Erstanamnese mit Analyse des bestehenden Spannungsmusters individuell auf jeden einzelnen Patienten und seine Beschwerden abgestimmt.
Das Ziel der Pohltherapie® ist es Schmerzfreiheit, die natürliche Beweglichkeit und ein gutes Körpergefühl wiederherzustellen.
In aktiver Zusammenarbeit mit dem Patienten können den Beschwerden zugrundeliegende Dauerverspannungen und Verklebungen in Muskeln, Bindegewebe und Faszien nachhaltig gelöst werden.
Ein dauerhafter Erfolg kann durch die Analyse der Krankheitsgeschichte und des Alltags des Betroffenen und darauf individuell angepasste Übungen und Körperbewusstseinstraining erzielt werden.
1) Schmerzpunktbehandlung/
Triggerpunkte lösen
Durch die manuelle Behandlung können die tastbaren, druckschmerzhaften Verhärtungen (Myogelosen/Triggerpunkte) in den Muskeln gelöst werden. Die Muskulatur kann somit von Dauerkontraktionen und Krämpfen befreit, die Durchblutung verbessert und die Beweglichkeit wiederhergestellt werden.
2) Bindegewebsbehandlung/
Faszienbehandlung
Der Ursprung vieler Beschwerden sind Verklebungen im Bindegewebe. Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und diffuse Missempfindungen wie Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühle, Jucken, Schwächegefühle, Instabilität in Gelenken, etc. können die Folge sein. Durch die Behandlung kann das Bindegewebe wieder wärmer, weicher und flexibler werden, die Lymphe kann wieder besser fließen und der darunterliegende Muskel kann sich wieder besser bewegen und kann wieder besser durchblutet werden.
3) Pandiculations nach Thomas Hanna
Thomas Hanna war ein Schüler von Moshe Feldenkrais und hat dessen Methode weiterentwickelt. Durch gezieltes Anspannen und langsames Entspannen einzelner Muskeln mit Gegendruck von Seiten der Therapeutin kann der Bewegungsumfang des Muskels wieder erhöht werden.
4) Körperbewusstseinstraining
In einer eingehenden Anamnese werden Körperstatik und Bewegungsmuster analysiert und verbessert um der Wiederentstehung der Beschwerden entgegenzuwirken und damit einen dauerhaften Erfolg zu erzielen. Das heißt dass in der individuellen, systematischen und ganzheitlichen Behandlung z.B. nicht nur der verspannte Nacken behandelt wird, sondern auch die vorgebeugte Haltung die den Beschwerden zugrunde liegt. Nur so kann es zu einer nachhaltigen Beschwerdefreiheit kommen.
5) Somatische Übungen
Individuell für den jeweiligen Patienten abgestimmte Übungen und Selbstbehandlungsmethoden werden vermittelt und geübt, damit sie zuhause nachvollzogen werden können. Sie ergänzen das Körperbewußtseinstraining, fördern die Beweglichkeit und das Gefühl für den eigenen Körper.
Schmerzen ohne Medikamente behandeln?
Schulter- Nackenschmerzen, quälende Rückenbeschwerden, häufige Kopfschmerzen, Hüftprobleme, Energiemangel, Wetterfühligkeit, Missempfindungen… Solche Beschwerden gelten „ab einem bestimmten Alter“ als normal. Leider werden die Probleme meist immer schlimmer und man ist ratlos wie man wieder beschwerdefrei werden könnte.
Kurzzeitige Belastungen und Stress sind für unseren Körper keine Gefahr. Er stellt sich darauf ein und kann die Situation ohne Schaden zu nehmen überstehen. Wenn die Anspannungen und der Stress allerdings auf Dauer auf uns einwirken, hat unser Körper keine Chance sich zu regenerieren, und wir bekommen Beschwerden.
Sitzende Tätigkeiten, Bewegungsmangel, ein falsch eingestellter Arbeitsplatz, Autositze, Stunden um Stunden am PC oder noch schlimmer am Laptop, Tablett oder Handy, Fehlhaltungen, Schonhaltungen, „dumme Angewohnheiten“, Verletzungen, Operationen, Stress, Ärger, Mobbing, Sorgen… führen nach oft jahrelanger Überlastung zu Beschwerden wie Schmerzen, Verspannungen, Missempfindungen (Brennen, Jucken, Taubheitsgefühle…), Atemprobleme, Nervosität, Depressionen, Burn-out, Energielosigkeit, Bewegungseinschränkungen—oft unerklärliche Beschwerden. Ärztliche Untersuchungen bleiben oft ohne Befund.
Bei den meisten Patienten rühren die Probleme von „falschem“ Sitzen, Stehen, Gehen, Greifen und Atmen. Jeder weiß er soll aufrecht sitzen bzw. stehen, aber wie macht man es richtig? Man hat das Gefühl für den eigenen Körper verloren. Man nennt das Sensomotorische Anmesie. Wie oft hört man „Brust raus, Bauch rein“? Aufrecht ist für die meisten Leute mit Anstrengung verbunden, dabei werden wir wenn wir wirklich aufrecht und im Lot sind von unseren Knochen bzw dem Skelett getragen. Dieses ist speziell für diese oft enorme Belastung gebaut und ermüdet nicht. Unsere Knochen brauchen die Belastung sogar! Unsere Muskeln, Bindegewebe und Faszien sollten im aufrechten Zustand entspannt sein, bzw. sollten nur kleine Stabilitätsbewegungen nötig sein. Ihre Aufgabe ist es uns zu bewegen, nicht uns in einer Position zu halten.
Sensomotorische Amnesie
Chronisch verspannte Muskeln können vom Gehirn nicht mehr wahrgenommen und nicht mehr willentlich entspannt werden. Der amerikanische Körpertherapeut Thomas Hanna hat diesen Zustand als „Sensomotorische Amnesie“ bezeichnet.
Ein dauerverspannter Muskel hat somit nicht seinen vollen Bewegungsumfang, bzw. kann er sich manchmal kaum noch bewegen. Umliegende Muskeln müssen kompensieren, sind aber dadurch mit der Zeit auch chronisch verspannt und überfordert. Die Folge ist dass sich die Schmerzen, Bewegungseinschränkungen etc. immer weiter ausbreiten.
Das Spüren und Bewegen beeinflusst sich gegenseitig, d.h. man kann nicht bewegen was man nicht spürt und umgekehrt.
Mit Hilfe der 5 Verfahren der Pohltherapie können Sensomotorische Anmesien aufgespürt und behandelt werden und die dauerverspannte Muskulatur und verklebtes Bindegewebe und Faszien wieder bewegt werden.
Somatische Übungen und ein individuell angepasstes Körperbewusstseinstraining bringen unbewusst gewordene Haltungs- und Bewegungsmuster wieder ins Bewusstsein zurück.
Lockern statt kräftigen
Leider ist die Annahme dass Schmerzen, Fehlhaltungen, Schonhaltungen, Bewegungseinschränkungen, Schwächegefühle, Instabilitäten etc. von zu schwacher Muskulatur herrühren noch weit verbreitet.
Gerade das Gegenteil ist meist der Fall. Am Beispiel von kleinen Kindern, die mühelos mit gestreckten Beinen und geradem Rücken sitzen können, kann man dies beobachten.
Wenn sich allerdings die Bauchmuskeln, z.B. beim nach vorne gekrümmten Sitzen vor dem Laptop, verkürzen wird es anstrengend aufrecht zu sitzen. Daran schuld ist aber nicht der zu schwache Rücken, sondern die verspannten Bauchmuskeln.
Der Ansatz der Pohltherapie® ist es die zu kurzen Bauchmuskeln und das darüberliegende Bindegewebe zu lockern, nicht die dagegenhaltenden, überlasteten Rückenmuskeln zu trainieren und stärken.